Aber auch das aerobe System hat seine Limitierungen
Dieser "aerobe Motor" verarbeitet die Treibstoffe Fette und Laktat - im Gegensatz zum anaeroben Motor - auf einem sehr komplexen, langwierigen und "trägen" Prozess, was den Nachteil des aeroben Systems ausmacht. Das System kann (in Abhängigkeit von seiner Kapazität, der VO2max) zwar große Mengen an Energie bereitstellen, ist aber langsam und kann daher keine schnellen Spitzen, Beschleunigungen und hoch-intensive Belastungen realisieren, die viel Energie in super kurzer Zeit erfordern.
Die komplexe Interaktion der beiden Systeme der Energiebereitstellung
Nun haben wir beide System kennengelernt. Der schnelle, spritzige anaerobe Motor, den wir uns als "Turbozünder" vorstellen können. Und den aeroben Motor, der als "Dauerbrenner" langfristig und sukzessive die nachhaltige Energie abgibt, aber erstmal ins Rollen kommen muss. Spannend ist, dass das Laktat im Prinzip hier als verbindender Metabolit fungiert. Laufen wir einen Sprint, wird sofort sehr stark das anaerobe System hochgefahren und viel Laktat produziert. Als Folge davon fühlen wir uns schnell platt und müssen die Geschwindigkeit drosseln. Nun kommt das aerobe System in Spiel, was langsam im Hintergrund Fahrt aufgenommen hat und nun das gebildete Laktat aufnimmt, weiterverarbeitet und somit auch wieder das pH-Gleichgewicht in der Zelle herstellt!
Die Bedeutung der Energiebereitstellung für deine Performance und Training
Das Verständnis über diese beiden Systeme und deren Bedeutung in der Energiebereitstellung während sportlicher Belastungen kann dein Training auf das nächste Level bringen! Diese schematische Betrachtungsweise erklärt auf zellulärer Ebene, warum manche in der Lage sind schnell zu sprinten und aber auf langen Strecken eingehen und umgekehrt, warum manche wahre "Ausdauermonster" sind, aber bei schnellen Antritten immer abfallen. Wir binden das Wissen um diese physiologischen Prozesse in unserer Twaiv App mit ein und versuchen in unserem Performance Modell dein eigenes physiologisches Profil herauszurechnen. Dies erlaubt uns dann sehr gezielte, individuelle Trainingsempfehlungen auszusprechen, also sehr genau die Schwachstellen oder Potenziale eines jeden Einzelnen zu erkennen und zu verbessern.